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Kommunikationsmethoden

So viele Möglichkeiten wie heute, sich untereinander auszutauschen, miteinander in Kontakt zu treten und zu bleiben, gab es wohl noch nie.
Und trotzdem habe ich dann und wann den Eindruck, die Entfernung zwischen zwei Menschen könnte größer nicht sein, als in unserer modernen Gesellschaft.

Es klingt ja immer mal wieder an: das Problem mit dem Telefonieren, die Hektik und Geschäftigkeit mancher Mitmenschen, lieber für sich zu sein, die Stille genießen :)

Vor allem meine letzte Familienfeier hat mir mal wieder gezeigt, wie wenig die Beteiligten voneinander wußten oder gewillt waren, aufeinander einzugehen. Und vermutlich ist das normal, doch ich bedauere es dann und wann.

Ich bin versucht, es als Generationsproblem abzutun.
Denn es wäre z.B. mit immensem Aufwand verbunden, mit einem Teil meiner Familie digitale Inhalte zu teilen.

Nur mal angenommen, ich wollte die Inhalte eines hörenswerten Podcasts teilen, um ein Gesprächsthema anzuregen und neue Eindrücke zu teilen: Datei runterladen, als Audio-CD brennen, die CD überbringen. Kann man eigentlich machen :)

Ich sehe mich in der Kommunikation mit meinem Umfeld irgendwie dazwischen, gerade auch, was die technischen Errungenschaften anbelangt.

Bei Teilen meiner Familie habe ich den Eindruck, bin ich abgehängt, weil ich weder bei WhatsApp angemeldet bin, noch skype.

Mich spontan per Telefon zu erreichen, ist außerhalb der Arbeit oft schwierig.

Und manchmal komme ich auch nicht aus meinem eigenen Kopf. Hab keine Sprechstunde.

Ich nehme mich selbst also nicht von der erschwerten Kommunikation aus.

Doch frage ich mich immer mal wieder, wie das sein kann, sämtliche Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung zu haben und trotzdem bekomme ich den Eindruck, es wird immer weniger wirklich miteinander kommuniziert.

Ob eine Anmeldung beim gängigsten Messenger da Abhilfe schaffen würde? Und was ist mit denjenigen, die sich den neuen Technologien verwehren? Sind die dann abgehängt?

Auf eine interessante Diskussion und neue Erkenntnisse freue ich mich schon jetzt.

Kommentare

  • Liebe enjoythesilence,

    ich sehe das tatsächlich auch so, dass immer weniger miteinander kommuniziert wird.

    Ob ein Messenger da Abhilfe schaffen kann? Ich weiß nicht, ob man das pauschal mit ja oder nein beantworten kann. Der Messenger, den ich nutze, schweigt die meiste Zeit. Hab auch schon mal überlegt, mich da wieder abzumelden.
    Andererseits möchte ich das auch gar nicht, dass ich mit Nachrichten zugemüllt werde und nur noch mit aufs Handy gerichtetem Blick, tippend durch die Welt laufe.

    Manchmal kann für mich die Nutzung eines Messengers ganz hilfreich sein, um irgendwelche Informationen auszutauschen, aber richtige Kommunikation ist das für mich nicht.
  • Auch ich erlebe deutlicher denn je ein erschwertes Aufkommen von Kommunikation.
    Es liegt sicherlich in meinem Falle hauptsächlich an mir, denn ich habe ganz bewusst das Telefonieren weitgehend hintangestellt. Ich schreibe viel lieber, wie ich hier auch schon erwähnt habe - und das auch nur mit Menschen, die gerne reflektieren.

    Warum? Ich erlebe soviel Distanzlosigkeit und auch Egozentrik - auch familiär -, dass ich das Telefonieren lieber lasse, mit ganz wenigen Ausnahmen.
    Ich habe keine Lust mehr auf einen Austausch mit Menschen, die mir immer wieder erklären, wie schwierig, trostlos und so vieles mehr das Leben sei und die dabei nie weiter als bis zur eigenen Nasenspitze sehen.
    Es liegt also nicht an der Technik, hier nicht weiterzukommen, sondern an der Art der Kommunikation, der ich mich nicht mehr öffnen möchte.
  • Hallo seelenbilder, also da ich mal wieder komplett bei Dir.

    Ich persönlich empfinde die Kommunikation nicht weniger, sondern eher hohler. Manchmal denke ich, es wird viel geredet und nichts gesagt. Jeder muss zu allem seinen Senf dazugeben und weiß alles besser.

    Da ich beruflich von morgens bis abends kommunizieren muss, will ich abends oder am Wochenende irgendwie Ruhe in meinen Kopf bringen. Da ich nun auch noch so ein Mensch bin, der sich mit Gesagtem viel beschäftigt, brauche ich einfach meine Auszeiten.

    Ich kommuniziere auch gerne schriftlich. Das bringt Struktur in meine Gedanken.

    Und um ehrlich zu sein, bin ich echt old scool unterwegs. WhatsApp habe ich, mehr nicht. Will weder Skypen, Twittern, Facebooken und was es sonst noch gibt.
  • edited Januar 2022
    Ach ja, wir haben schon soooo einiges gemeinsam, @Nethi!

    Erst neulich hat man mir attestiert, ich sei "old school". Tja, was soll's, ich bin nicht unstolz auf mein konsequentes Verhalten, während soviel gejammert wird, womit man doch zugetextet werde ...
    Ich habe nicht mal WhatsApp, das wäre auch beruflich der Vollhorror. Da müsste ich mir den ganzen Wulst an Fotos und Kommentaren geben, die gepostet werden, ohne zu wissen, in welche Brennessel man sich damit eines fernen Tages setzen könnte. Ich brauche auch keine Fotos davon, was meine Kollegen gebügelt oder gegessen haben oder wie sie morgens aussehen. Und auch will ich aaaalles andere überhaupt nicht wissen. Gäääähhhhhhn! oder gar: Brrrrrrrrrrr!

    Viel geredet wird häufig - und wenig bis nichts gesagt. Vielerorts!
    Ach herrlich, ich habe gerade eine wunderwunderwunderbare Zeit des Schweigens und Staunens genossen! HIMMLISCH!!!

    Strukturen suche und finde ich auch im Schreiben, ich liebe es einfach ...

    Ich beschäftige mich gerade intensiv mit diesem Zitat:
    "Es gibt Menschen, die sagen soviel, ohne es zu meinen,
    tun soviel, ohne es zu fühlen,
    und zerstören dabei soviel, ohne es zu merken." (Joseph Goldstein)

    Ganz liebe Grüße!
  • Bevorzugte Kommunikationsart: gewaltfreie Kommunikation

    Ich bin immer wieder dabei, zu erleben, was Kommunikation in den Herzen & Seelen der Menschen anrichten kann. Es macht mich zutiefst traurig.

    Ich denke, es muss im Ethikunterricht ganz viel über gewaltfreie Kommunikation gelehrt werden. Sie ist der Auftakt zu Frieden - im eigenen Innen, der sich im Außen fortsetzt.
    Bewusste Gedanken - bewusstes Planen - bewusstes Handeln ... an sich selbst, am DU!

    Wir müssen bei unseren Jüngsten beginnen - mit glaubwürdiger Vorbildhaltung.
  • Ihr sprecht mir sehr aus der Seele. Ich wollte selbst schon einen Faden zu der Thematik eröffnen. Ich selbst besitze nicht einmal ein Smartphone und habe auch noch nie eines besessen, war auch noch nie in einer WhatsApp Gruppe oder ähnlichem, das ist auch wirklich absolut nicht meins und ich bin da froh drüber. Facebook war mir auch viel zu laut und oberflächlich und da musste ich wieder weg. Telefonieren tue ich auch nur sehr ungern, nicht aus Angst jedoch. Ich hab schon das Gefühl, mich da ziemlich selbst immer weiter von unserer heutigen digitalisierten Gesellschaft, die allzeit auf allen Ebenen erreichbar sein will, abzuhängen und auch innerlich immer mehr zu distanzieren. In meinem Kopf ist irgendwie noch immer 1995. Manchmal fühle ich mich auch ein bisschen einsam. Ich habe zwar zwei Kinder aber weil mir manchmal Gespräche auf Augenhöhe fehlen. Aber die Angst, von anderen Menschen vereinnahmt zu werden und dass dann regelmäßige Treffen/Telefonate/Kommunikation erwartet wird, überwiegt und ist stärker als die Einsamkeit. Ich denke auch manchmal, dass ich es im Alter vielleicht bereue, Freundschaften nicht besser gepflegt haben zu können und mich so abgekapselt zu haben aber irgendwie kann ich da auch nicht raus aus meiner Haut. Hier Eure Beiträge zu lesen tut mir sehr gut für mein Selbstverständnis.
  • Also, ich möchte Smartphone und Co nicht ganz verdammen. Ich suche mir sehr genau aus mit wem ich wie kommunizieren. WhatsApp und Facebook- keine Chance bei mir. Bin bei Signal, das ist ganz ok. Und ich finde es schön, dass ich darüber mit mir wichtigen Menschen kommunizieren kann ohne mich ans Telefon hängen zu müssen. Denn das Telefonieren strengt mich oft sehr an.
  • Ich benutze als jemand, der sich schon immer für Computer interessiert hat und richtig begeistert war, als wir daheim T-DSL freigeschaltet bekommen haben, Messenger.

    Damals IRC, ICQ und MSN, dann X-Fire, Steam und den Nintendo Briefkasten für 3DS, heute Discord und Signal.
    E-Mail eigentlich konsequent immer.

    Es gab auch schon immer Menschen, die sich gern mit mir austauschen wollten und mit mir schrieben, wenn es sich ergab und die ich über Foren kennenlernte.
    Es lag früher - lange bevor ich überhaupt wusste, was Intro- und Extroversion sein soll, nicht mal eine richtige Ahnung von Schüchternheit hatte - eher daran, dass ich mich nie getraut habe, jemanden wirklich anzuschreiben, obwohl mir die Person auch sympathisch gewesen ist.
    Das Problem schleppt sich bis heute durch, wobei ich es heutzutage eher daran festmache, dass ich heute, anders als damals, wo ich viele gemeinsame Interessen gesehen habe, nicht mehr weiß, worüber ich mit den Leuten überhaupt schreiben soll.
    Das speist sich aus den Gedanken zusammen, dass ich manchmal schlicht nichts zusagen habe, andererseits auch denke, wenn ich nichts zu erzählen habe, haben die anderen auch nichts zu sagen.

    Von diesen drei "Epochen" hat sich ein Kontakt herausgestellt, die schon ganz früh mit mir immer versuchte Kontakt zuhalten und ich umgekehrt ebenso, wo ich dann aber schon zu feige war, ihr zum Geburtstag zu gratulieren, woraufhin der Kontakt im Sande verlief.
    Sie fand mich dann nach ein paar Jahren durch Zufall auf YouTube irgendwann wieder, zu Zeiten, wo dieses noch private Nachrichten erlaubte, womit sich der Kontakt wieder etablierte, bis wir irgendwann auf MSN, später das Nintendo-System (bis dieses eingestellt wurde, aufgrund von Nintendos spröder Familienpolitik) und parallel E-Mails auswichen.
    Leider ist dann vor 7 Jahren der Kontakt zerbrochen, als sie vermutlich ziemlichen Stress und ich auch keine emotional starke Phase hatten, worauf ich die E-Mail-Adresse von MSN auch irgendwann vergessen habe.
    Durch Zufall hab ich vor ein paar Wochen gesehen, dass sie mich in den letzten zwei Jahren versuchte, nochmal zu kontaktieren.
    Ob das ein letzter Akt war, weiß ich leider nicht, seither prüfe ich jeden Tag wieder dieses Postfach auf neue Nachrichten.
    Früher jedenfalls gab es fast keine Zeit, wo wir nicht miteinander geschrieben haben und wenn es nur ein schönes Wochenende gewesen ist, wo ich selbst auch gern aktiv geworden bin, weil ich den Kontakt suchte.

    Doch sorry, der Abschnitt da kam über eben mich, bin heute etwas emotional.

    Bei Discord (welches ich aufgrund der Darstellung und Funktionen als modernes IRC, mit Funktionen von Skype und ICQ ansehe) versuche ich mittlerweile zu ein paar Nutzern häufiger den Kontakt zu halten.
    Die verschiedenen Server und der Austausch in den Chats helfen dabei sehr, bei anderen Personen freue ich mich zumindest, wenn diese mir auch ein frohes neues Jahr wünschen, obwohl ich mich ein ganzes Jahr schon nicht gemeldet habe, resultierend aus meiner oben erwähnten Schwierigkeit, (gemeinsame) Gesprächsthemen zusammenzutragen.

    Ein Nutzer hat mir sogar ein kleines Trostpaket damals mit anderen Leuten von einem gemeinsamen Server geschnürt, als meine Mutter verstorben ist, das war sehr schön, ihm habe ich dann auch vor Weihnachten letztes Jahr eine Aufmerksamkeit geschickt, worüber er sich sehr gefreut hat.

    Signal nutze ich eigentlich schon seit bevor es diesen kleinen Hype durch die Kritik an Whatsapp erfahren hat, Telegram sogar noch länger.
    Letzteren ignoriere ich aber mittlerweile fast nur noch, was auch abseits der merkwürdigen Gestalten und dem besonderen Hauptaugenmerk durch die Bundesregierung auf diese, seit der Pandemie, noch den Grund hat, dass meine früheren Mitschüler, welche sich diesen Dienst eigentlich installierten, um mit mir in Kontakt zu bleiben, irgendwann auch schlagartig anders auf mich in schriftlicher Form reagierten, meine Nachrichten seither sogar oft ignorieren, egal ob sie Zeit haben oder nicht.
    Das Plus, welches Signal hier hat, ist, dass mein Onkel diesen Dienst verwendet, wir also auch ohne E-Mail einen Kommunikationskanal haben und durch organisatorische Umstände tatsächlich auch unzählige in meinem näheren Umfeld, von Whatsapp gar darauf umgestiegen sind.

    Von WA hab ich selbst noch nie etwas gehalten und es nur mal 5 Minuten mit einer Fake-Nummer verwendet bzw. habe ich es auch in einer Sandbox auf meinem Telefon, mit einer Nummer registriert, welche nicht direkt mit mir in Verbindung steht und auch für einen Kontakt, der einfach stur und dickköpfig ist, aber darauf besteht, wenn man sich denn wenigstens irgendwie verständigen will.
    Daher zählt Whatsapp für mich auch nicht, auch wenn es den selben Standards wie Signal entsprechen soll, aber unter dem Schirm von Meta (ehemals Facebook) traue ich da niemanden.

    Das schöne ist auch, dass mein Onkel mir über Signal manchmal Fotos von sich und seiner Familie schickt, andere male auch schon mal frühere Fotos meiner Mutter, was für mich einen hohen emotionalen Stellenwert hat.

    So kann man eigentlich meine Erfahrung mit Messengern zusammenfassen.
  • Oh Gott, daran, dass ich die meisten Kommunikationskanäle, von denen Ihr sprecht, nicht einmal kenne, merke ich gerade WIE oldschool ich bin. Ich glaub, ich lebe echt hinterm Mond. Aber da ist es wenigstens schön ruhig :)
  • Hallo Kassandra, Du bist nicht alleine. Ich kann und will damit einfach nichts anfangen.

    Ich bin schon so genervt, wenn alle Menschen zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten und in allen Situationen telefonieren. Ich empfinde es als absolut unhöflich, wenn das Handy immer wichtiger ist als der gegenüberstehende Part. Aber leider ist das so normal geworden, dass es keinem mehr auffällt. Mir aber schon.
  • Mit Messenger meint ihr alle einen Pagen, der meine Papyrusrolle zu Fuß zum Adressaten trägt, oder?
    ODER?
  • Nein, da muß ich dich leider entäuschen @San.
    Gemeint war die gemeißelte Tafel aus Stein ;)

    *gröhl*

    Ich hab gestern zufällig "Sketch History" gesehen und da war genau so eine Steintafel Thema. Werde mal schauen, ob es das bei youtube gibt ..

    Noch immer hat sich die Fragestellung aus dem Eingangspost für mich nicht geklärt.

    Doch ich genieße gerade zu sehr die Stille, als mich damit zu befassen, wann und wie mein Umfeld am liebsten kommuniziert.
  • Erinnert mich gerade irgendwie an das Formular A38...
  • Habs tatsächlich gefunden :)


  • Formular A38 war bisher für mich jede Arbeitsstelle wo ich jemals war, glaub ich. Das Haus, das Verrückte macht. Momentan haben die Chefs upgegradet auf "Das Haus, das Leute emotional klapsmühlenreif prügelt, wenn sie in den Augen der Chefs nichts wert sind"
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