Hey Fremder!

Sieht so aus als wenn du neu hier bist. Wenn du mitmachen willst, drücke einen dieser Buttons!

Aufgrund der Datenschutzgrundverordnung ist es wichtig, auf das Impressum sowie die Informationen zum Datenschutz hinzuweisen. Hier sind die entsprechenden Seiten: Impressum – Datenschutzerklärung. Außerdem möchte ich auf die Hausordnung des Forums verweisen.

Einsamkeitsgefühl und depressive Stimmung werden stärker

Ich schreibe einfach mal los, um irgendetwas anderes zu tun als nur nachzudenken.
Ich habe derzeit tausende Fragen im Kopf, die mir den Schlaf rauben. Vor allem Einsamkeit, Corona und Kontakteinschränkungen beschäftigen mich. Meine wichtigste Frage an alle hier ist: Wie übersteht ihr die derzeitige Situation?

Kommentare

  • Hallo shy37

    Tatsächlich kann ich dir nachfühlen, wobei das Gefühl der Einsamkeit bei mir nicht so vorherrschend ist, so lange ich 5 Tage die Woche arbeite und dann froh bin, das Wochenende in den meisten Fällen für mich zu haben.

    Tatsächlich versuche ich, etwas zu unternehmen, das mir gut tut. Dies kann ein verregneter Filmnachmittag auf der Couch sein, oder bei derzeit schönem Wetter ein Aufenthalt im Freien.

    Doch ich kenne durchaus auch Tage, an denen ich es nicht schaffe, mich selbst zu ermuntern.

    Da hilft dann nur noch Musik. Und Tee.

    Ich weiß ja nicht, wo liegen denn deine Interessen? Kannst du die Zeit nutzen, um diese etwas zu verfolgen?
  • Hallo, ich bin auch so eine „Nachdenkerin“ und Grüblerin. Das ist wirklich sehr anstrengend.

    Ich muss bei mir wirklich aufpassen, dass ich nicht in so eine Schleife reinrutsche, die mich runterzieht. Was bei mir gut hilft, ist Bewegung, fahre bei jedem Wetter mit dem Rad, Gartenarbeit. Gestern Abend war ich im Garten und habe gewerkelt, bis es dunkel wurde. Danach hatte ich so ein befriedigendes Gefühl in mir.

    Hausarbeit mache ich total gerne, meistens mit stimmungsvoller oder auch sehr nachdenklicher Musik in den Ohren. Hinterher freue ich mich immer über das Geschaffte.

    Ich achte auch darauf, dass ich viel Abwechslung in den Tag bekomme. Das heißt, ich kann nicht nur auf der Couch sitzen und im Internet lesen, sondern muss dann auch wieder etwas tun, wobei ich mich bewege.

    Und so komisch es für mich als Introvertierten klingt, brauche ich manchmal auch Menschen um mich rum. Ich gehe dann auch gerne mal dorthin, wo ich ein paar Menschen sehe. Mir reicht es schon, wenn ich die nur sehe, brauche keinen direkten Kontakt zu denen.
  • Hallo @shy37,
    dieses Hinterfragen ist derzeit bei vielen Menschen, die zum Hinterfragen neigen, sehr aktiv! Ich erfahre es rundum in meinem Umfeld. Mit den wenigsten allerdings spreche ich darüber (Treffen mit Menschen erfordert im Moment sehr viel Disziplin von mir), vielmehr unterhalten wir uns schreibend.
    Es gibt aus meiner Erfahrung mehrere Arten von Einsamkeit -
    jene Form, die ich "Alleinsein" nenne und die ich selbst wähle, also auch genießen kann;
    das Einsamsein, weil ich mich isoliert von Menschen fühle und durchaus einen Wunsch nach echter Nähe und Zusammensein verspüre;
    und es gibt die Form jener Einsamkeit, die mich zwar mit Menschen zusammenbringt, aber keinen Zusammenklang mit diesen Menschen wahrnehmen lässt. Diese empfinde ich mitunter als die schlimmste Einsamkeit, weil sie mir nämlich auch jede Menge Energie raubt. Wenn ich mich bei Menschen nicht zuhause fühle, empfinde ich solche Zusammentreffen als extrem anstrengend.

    Ich erlebe derzeit keine Kontakteinschränkungen durch Corona,
    sehr wohl aber eine tiefe Resignation darüber, dass Unzähliges diskutiert wird, aber dennoch nichts 100% gewusst werden kann.
    Inwieweit es sinnvoll ist, unsere Wirtschaft weiterhin gezielt zu vernichten, weil beispielsweise Bereiche wieder gesperrt werden, wo Menschen zusammenkommen können, darüber muss ich mich zunehmend mehr wundern.
    Wenn man Menschen vom offiziellen Leben aussperrt, dann treffen sie an privateren Orten ohnehin aufeinander. Ich glaube, dort sind die Gefahren größer, sich eventuell anzustecken.

    Ich erlebe diese Zeit als sehr anstrengend, und zwar in erster Linie dadurch, als dieses Virus die Macht hat, den gesunden Hausverstand von Menschen zu vernebeln.
    Bei nicht wenigen Menschen habe ich das Gefühl, dass sie ihre Möglichkeiten zur Eigenverantwortung abgegeben haben.
  • Hallo Shy37,

    Meine Situation ist sicher nicht vergleichbar denn ich lebe in einer Partnerschaft und nach der wöchentlichen Arbeitszeit brauche ich auch Zeit für mich selbst. An den Wochenden habe ich mehr vor als ich schaffen kann. Etliches an ungelesenen Büchern stapelt sich bei mir. Mein Wunsch nach Live-Kontakten hält sich ziemlich in Grenzen. Die Möglichkeiten von online-Kommunikation mit Anderen reichen mir weitestgehend aus. Freunde am anderen Stadtende treffen wir aller paar Wochen einmal. Die Freunde von weiter weg nur 2-5 mal im Jahr.
    An den Wochenenden gehen wir meist ein paar Stunden zu zweit wandern als Ausgleich und zum Nachdenken.

    Möchtest Du darüber schreiben weshalb Du die Einsamkeit nun in der Mitte des Sommers wieder mehr zu schaffen macht ?
    Was fehlt Dir um mit bisherigen Bekannten Kontakt zu suchen und diese Zeit als angenehm zu empfinden ?
    Sicher hast Du auch von Dir aus verschiedenes versucht. Weshalb war es für Dich nicht so wie erwartet ? Fehlt es Deinen Bekannten an Verständnis oder Einfühlungsvermögen ?

    Bitte lass Dich von meinen Fragen nicht stören. Es ist ok wenn Du nicht darauf eingehst.

    Lass Dich von der Situation nicht entmutigen. Alles Gute !
  • Danke für eure Antworten.
    Es tut mir gut, zu schreiben und von euch zu lesen.

    Heute war ich Pilze sammeln. Das ist eine Beschäftigung, der ich alljährlich während der Saison nachgehe.
    Ich tue gerne Dinge, bei denen ich danach ein Resultat vor Augen habe.

    Persönlicher Kontakt zu anderen ist für mich momentan mit Stress und Ängsten verknüpft, die Übelkeit und Kopfschmerzen auslösen.
    Ich fühle mich wie ein Alien und auch missverstanden, habe mir aber therapeutische Hilfe gesucht, um das zu ändern.

  • Hallo shy37,
    ich finde es gut, dass Du Dir therapeutische Hilfe holst.

    Ich merke bei mir z. B. immer, je mehr ich mich von anderen Menschen zurückziehe, umso schlimmer wird es bei mir. Ich fange an, wie oben schon beschrieben, in eine gedankliche Spirale zu rutschen, die nur abwärts führt. Und diesem muss ich was entgegensetzen. Das gelingt in der Regel gut, manchmal aber weniger.

    Ich glaube trotz aller Probleme, die wir mit unserer Introversion haben, sollten wir den Kontakt mit anderen Menschen nicht vermeiden. Es ist wichtig, sich auszutauschen, um auch das Gegenüber zu erfahren. Je mehr ich mich mit anderen Menschen befasse, umso mehr sehe ich, dass auch sie ihre Baustellen haben. Und es ihnen oft nicht gut geht.

    Ich merk immer wieder an mir selber, es gibt Tage, da habe ich außer mit meiner Familie überhaupt keinen Kontakt mit anderen (meist sonntags). Wenn ich dann Montag auf die Arbeit komme, habe ich schon Schwierigkeiten, wieder in den Fluss zu kommen. Sobald es aber läuft, geht es mir immer besser.
    Hängt aber auch von meiner seelischen Verfassung ab.

    Ich glaube ganz einfach, dass das Zurückziehen uns nicht guttut.
    Ich hoffe, dass Du gute Ansätze bei Deiner Therapie erfahren kannst. Lass Dich nicht unterkriegen.

    Viele Grüße
Sign In or Register to comment.