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Klassische Missverständnisse

Ihr kennt das und ich glaube, mir ist es vorhin mal wieder passiert:

ich mußte an zwei Menschen vorbei, die ich kenne, die jedoch im Gespräch vertieft waren.
Was macht der freundliche Intro? - Richtig, geht vorbei und will nicht stören.

Nachdem, was sich anschließend ereignete, habe ich das dumme Gefühl, als unfreundlich zu gelten.

Ich von meiner Seite will die Sache nicht allzu hoch hängen, es zeigt mir nur wieder einmal mehr, wie schnell sich doch Missverständnisse im täglichen Miteinander entwickeln können.

Was passiert euch so aufgrund eurer freundlich zurückhaltenden Art?


Kommentare

  • Wurde sich bei dir oder über dich beschwert? Ich denke, es hilft, das Missverständnis aufzuklären. ;-)

    Ansonsten: In Zukunft die beiden Gesprächspartner beobachten (Schaut einer rüber und wenn ja, wie?) und im Vorbeigehen grüßen. Das stört nicht und ist nicht unhöflich.

    Ich habe es leider oft erlebt, dass es als gar nicht schlimm empfunden wird, wenn man mitten im Gespräch unterbrochen oder abgelenkt wird. Doof für den anderen, der nicht gerade angerufen wird, etwas anderes entdeckt hat, eine ihn bekannte Person getroffen hat o.ä.... DAS finde ich eher nervig. Kurz jemanden zu grüßen oder dem Anrufer mitteilen, dass man später zurück ruft hingegen nicht. Im Gegenteil!

    Jeder geht mit so etwas anders um.
  • Solche Situationen gibt es immer wieder mal, wo man sich eigentlich nichts böses dabei denkt, aber von anderen als unhöflich empfunden wird.

    MIr ging es mal so bei einem Verwandtschaftsbesuch bei uns daheim. Der Besuch war bereits da, als ich von der Arbeit heimgkommen bin. Alle saßen am Tisch und da ich nicht wollte, dass alle extra aufstehen oder sich über den Tisch beugen müssen zur Begrüßung, hab ich einfach so in die Runde gegrüßt und mich neben meine Frau gesetzt.

    Die Blicke, die ich dann erntete gaben mir das Gefühl, dass sie es unhöflich fanden, dass ich nicht jedem persönlich zur Begrüßung um den Hals gefallen bin. Tja, was solls...
  • @Enjoythesilence

    Liegt tatsächlich ein Missverständnis vor oder nicht doch eher unterschiedliche Vorstellungen was Höflichkeit ausmacht? Ich erinnere mich an ein Ereignis als ich damals meine Eltern besucht habe. An der Eingangstür hat mir meine Mutter aufgemacht und wir haben ein kurzes Gespräch geführt während wir ins Wohnzimmer gelaufen sind. Ich wollte noch meinen Satz zu Ende sagen, da hat sich schon meine Oma, die im Wohnzimmer war, über mich beschwert, weil ich sie nicht sofort begrüßt habe. Sie und auch meine Mutter waren der Meinung es wäre wichtiger erst meine Oma zu begrüßen als für meine Oma ein paar Sekunden bis zum Ende meines Satzes zu warten. Während meine Oma mich als unhöflich empfunden hat, sah ich bei ihr einen Fall von gekränkter Eitelkeit. Das nimmt sich wahrscheinlich nicht viel.
    Was passiert euch so aufgrund eurer freundlich zurückhaltenden Art?
    Fremd- oder Selbsteinschätzung? ;)
  • @enjoythesilence Ich will ehrlich sein. Wäre ich eine der dir bekannten Personen gewesen, die du freundlich zurückhaltend nicht gegrüßt hast, ich hätte mich ignoriert und irgendwie zurück gewiesen gefühlt. Wahrscheinlich hätte ich dich im Nachhinein darauf angesprochen.

    Freundlich zurückhaltend bin ich inzwischen immer weniger - muss ich gestehen. Bin mir nicht ganz klar darüber, ob das gut ist. Höflichkeit ist mir sehr wichtig, besser Respekt.
  • Eine Herausforderung des Lebens besteht ganz sicherlich darin, damit umzugehen, dass wir es nicht allen Recht machen können. Selbst im besten Falle nicht! Der Mensch ist letztendlich ein Individuum und als solches hat jedes Individuum auch bestimmte eigene Sichtweisen oder Herangehensweisen. Wenn etwas nicht klar ist, dann ist es sehr oft hilfreich, zu hinterfragen.
    Aus einem einmaligen Nichtgrüßen eine Tragödie zu machen ... dahinter könnte mehr stecken ... Deshalb, wenn's wichtig ist, nach Möglichkeit ein klärendes Gespräch suchen und Fremd- und Selbsteinschätzung abklären! Manchmal staunt das Gegenüber nicht schlecht, wenn man eine andere Sichtweise aufzeigt.

    Ich kenne schiefe Blicke über ein "Andersverhalten" auch in meinem Leben. Ich bin absolut zurückhaltend, wenn es um Klatsch geht. Deshalb verkrümle ich mich rasch, wenn ich spüre, dass wieder einmal über Nichtanwesende gerichtet wird. Das wird mir gelegentlich auch negativ angerechnet. Da Klatsch schon so üblich ist, sind die Klatschwütigen schnell verunsichert, wenn sich jemand raushält. Das passt so überhaupt nicht ins eigene Weltbild!
  • @wanderingstar

    resultiert ein Missverständnis nicht gerade aus einer unterschiedlichen Vorstellung, was Höflichkeit ausmacht?

    Und da du fragst:

    Fremd- oder Selbsteinschätzung? bezogen auf

    "Was passiert euch so aufgrund eurer freundlich zurückhaltenden Art?"

    Wenn ich deine Frage richtig verstehe, dann immer Selbsteinschätzung :)

    Mein Beispiel soll tatsächlich nur als Einstieg in ein vermutlich vielfältiges Diskussionsthema dienen.

    Es war nix Dramatisches. Ich habs so stehen lassen und es passt soweit alles. Aber es passiert mir immer wieder und ich schätze, es betrifft nicht nur mich, wenn man z.B. um höflich zu sein Zurückhaltung übt und dadurch Irritation oder gar Ärger erfährt.

    Kommunikation scheint mir dabei oft das Mittel der Wahl :)

  • @enjoythesilence

    Deine Frage hat mich amüsiert da du uns alle hier im Forum scheinbar so gut kennst um uns eine freundliche zurückhaltende Art zu unterstellen. ;) Meine Gegenfrage ist mehr rhetorischer Art gewesen und sollte darauf hinweisen, daß nur weil man selbst sich als freundlich empfindet andere Menschen das nicht unbedingt tun.

    Das Amüsement ist bei mir allerdings wahrscheinlich ein Abwehrmechanismus, denn es gab eine Zeit in der ich Höflichkeitsregeln als reine Schikane empfunden habe. Wenn mir jemand sagt er oder sie hätte sich zurückgewiesen gefühlt weil ich nicht gegrüßt hätte, dann ist das etwas worüber man sich austauschen und auch schauen kann ob man für die nächste Situation etwas verändert. Das war jedoch meist nicht meine Erfahrung, sondern es hat stattdessen Vorwürfe und Abwertungen gehagelt wenn ich den vorgegebenen Dressurcode nicht befolgt habe. Was wiederum ich nicht als freundlich empfand und bis heute nicht empfinde! Hinzu kommt meine sture Art und dementsprechend habe ich ordentlich Widerstand geleistet.

    Eine freundliche Art kann ich bei mir nicht sehen, da habe ich zu viele gegenteilige Fremdeinschätzungen erfahren und meine Selbsteinschätzung hat das nicht unbeeinflusst gelassen. Mein Freund fragt mich gerade ob ich mit “rücksichtsvoll zurückhaltende Art” mehr anfangen kann. Ja, kann ich. Eine gewisse Rücksichtnahme ist mir wichtig, ich will kein Störfaktor sein.
    resultiert ein Missverständnis nicht gerade aus einer unterschiedlichen Vorstellung, was Höflichkeit ausmacht?
    Das kommt darauf an. Unterschiedliche Vorstellungen in Bezug auf Höflichkeit können zu Missverständnissen führen. In deinem Fall z.B. könnte die Person zu der Überzeugung gekommen sein, du hättest sie absichtlich nicht gegrüßt weil du sie nicht magst oder sauer auf sie bist; oder sie könnte dein Verhalten grundsätzlich als unangebracht empfunden haben. In ersterem Fall liegt ein Missverständnis vor, das sich aufklären lassen sollte, in letzterem nicht.
  • @wanderingstar

    interessant, wie deine Einwände mich immer wieder zum Nachdenken anregen :)

    “rücksichtsvoll zurückhaltende Art” drückt tatsächlich noch einmal treffender aus, was ich mit "freundlich zurückhaltende Art" umschrieben habe.

    Aber kuck, auch in diesem Punkt kommt es schnell zu Mißverständnissen.

    Man sagt etwas und der andere interpretiert das Gesagte für sich und wenn das Gegenüber einen anderen Wortschatz verwendet, als man selbst, versteht man das, was ausgedrückt werden will vielleicht manchmal nicht oder falsch.

    Deswegen fände ich es wichtig, noch öfter friedvoll zu kommunizieren und nachzufragen, wenn etwas unklar ist (aktives Zuhören).

    Wo habe ich hier im Forum kürzlich über die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg gelesen?

    Gut, man kann Mißverständnisse, die oftmals zu Konflikten führen auch lieben lernen. Mir persönlich ist das zu anstrengend :)

    Mißverständnisse in der Kommunikation sind im Grunde auch nichts, was Introvertierte gepachtet hätten und selbst zwischen Intros gibt es Mißverständnisse.
    Ich bekomme nur den Eindruck, dass sich meine eher introvertierten Mitmenschen für die Konfliktlösung mehr Zeit nehmen. Oder sagen wir mal, sie gehen oftmals anders an die Sache heran. Kann man das so sagen?

  • @enjoythesilence
    Ich beobachte selbst in großem Maße, dass sich eher introvertierte Mitmenschen für die Konfliktlösung mehr Zeit nehmen, wobei - um es noch konkreter zu formulieren: Sie denken wohl anders und zeitintensiver über Konflikte nach und sind eher bereit, eine Verantwortlichkeit für einen Konflikt auf sich zu nehmen (auch, wenn zu einem Konflikt mindestens zwei Personen gehören ...). Ob das allein schon zu einer zufriedenstellenden Lösung führt, da bin ich nicht sicher. Doch dass ein nach innen gerichteter Mensch mehr über sich reflektiert, als Menschen, die von vielen Dingen im Außen abgelenkt sind, das kann ich täglich erleben.
    Allgemein erlaube ich mir die Aussage, dass introvertierte Menschen eher dazu neigen, sich selbst wie ein Staatsanwalt zu verurteilen, während ich bei anderen Menschen sehr häufig den richterlichen Selbst-Freispruch erlebe ...

    Ich löse das Grußthema so, dass ich jedenfalls vernehmbar grüße - und wenn mich jemand in ein Gespräch mit einbinden möchte, dann ist das so. Anderenfalls bin ich allein der Höflichkeit in gebührendem Maße beigekommen und kann meine Wege fortsetzen. So sieht meine Strategie aus.

    Rosenberg's gewaltfreie Kommunikation durfte ich bereits vor Jahren kennenlernen, leider ist sie nicht allzu bekannt. Wobei überhaupt Kommunikation sehr häufig darunter leidet, dass Menschen bei gewissen Themen zu rasch impulsiv und nicht mehr sachorientiert agieren. Zunehmend ein Faktor dafür, warum ich Rückzug immer mehr schätze ... übrigens auch im Familienleben!
  • @enjoythesilence

    Ein paar meiner Gedanken habe ich mal ausgelagert:
    https://www.introvertiert.org/forum/discussion/4089/selbstbild-fremdbild
    Deswegen fände ich es wichtig, noch öfter friedvoll zu kommunizieren und nachzufragen, wenn etwas unklar ist (aktives Zuhören).
    Missverständnisse entstehen doch meist eher nicht weil etwas unklar ist sondern weil eine andere Interpretation angenommen wird. Bei deinem Beispiel scheint man dir etwas Negatives zu unterstellen und das kann sehr verletzend sein. Die Person, die dir etwas Negatives unterstellt, macht dies jedoch höchstwahrscheinlich auch aus einem verletzten Zustand heraus. Wenn ich mal so darüber nachdenke, dann ist es meiner Erfahrung nach eher derjenige, dem etwas unterstellt wurde, der versucht das Missverständnis aus dem Weg zu räumen.

    Ich weiß auch nicht ob das so sehr an mangelndem aktiven Zuhören liegt, sondern viel eher an mangelndem Vertrauen. Je mehr Vertrauen man zu jemandem hat, desto eher nimmt man eine positive oder zumindest neutrale Interpretation bei Konflikten an. Oder verstehe ich dich an dieser Stelle falsch? Was meinst du mit aktives Zuhören?
    Ich bekomme nur den Eindruck, dass sich meine eher introvertierten Mitmenschen für die Konfliktlösung mehr Zeit nehmen. Oder sagen wir mal, sie gehen oftmals anders an die Sache heran. Kann man das so sagen?
    Ich weiß es nicht, bin jedoch etwas skeptisch allzu viel auf die Introversion zu schieben, da meist eine ganze Reihe von Faktoren mit hineinspielen können.
  • "Bei deinem Beispiel scheint man dir etwas Negatives zu unterstellen und das kann sehr verletzend sein. Die Person, die dir etwas Negatives unterstellt, macht dies jedoch höchstwahrscheinlich auch aus einem verletzten Zustand heraus. Wenn ich mal so darüber nachdenke, dann ist es meiner Erfahrung nach eher derjenige, dem etwas unterstellt wurde, der versucht das Missverständnis aus dem Weg zu räumen."

    Da erwähnst du etwas sehr Wichtiges @wanderingstar

    und dass du Vertrauen mit rein bringt, finde ich interessant. Diese Erfahrung mache ich auch immer wieder. Wenn man die Hintergründe kennt und/oder jemandem vertraut, in guter Absicht zu handeln, braucht man nichts Schlechtes in Handlungen und Reaktionen seines Gegenübers zu interpretieren.

    Danke dir, dass du den Thread zu Selbstbild und Fremdbild eröffnet hast. Ebenfalls ein wichtiges Thema, das betrachtet werden will.

    Übrigens durfte ich feststellen, was für einen Unterschied es machen kann, wenn zwei Personen, die man kennt und an denen man vorbei muß, einem offen gegenüberstehen - also im räumlichen Sinne. Dann hat man tatsächlich die Möglichkeit, nonverbal zu grüßen und brauch den Redefluss nicht unterbrechen. Man bekommt auch direkt Rückmeldung, registriert worden zu sein.
  • Und noch eine Erkenntnis, die ich heute Früh erfahren durfte:

    es kann ausreichend sein, per Hand heben, winken oder Kopfnicken zu grüßen.
    Bei dieser nonverbalen Variante erscheint es mir allerdings umso wichtiger, dass der Gegrüßte die Geste auch sehen will und kann. In dem heutigen Fall hat es geklappt :)
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